Die erste Idee für den Bau einer Kamiokanne entstand an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 1997 Physiker, die dort
in der experimentellen Teilchenphysik und in der Lehramtsausbildung arbeiten, hatten die Idee, ihren Studierenden, Lehrkräften auf
einer Fortbildung und der allgemeinen Öffentlichkeit die Teilchenphysik, die Physik der kosmischen Strahlen und den Cherenkov-Effekt
zu erklären und zu demonstrieren. Der Cherenkov-Effekt wird unter anderem im Experiment Kamiokande in der Kamioka Mine in
Japan genutzt, um Neutrinos und andere Teilchen aus dem Kosmos zu untersuchen. Das Kamiokande-Experiment hat 1998 die
Oszillation von Neutrinos entdeckt und wurde dafür im Jahr 2002 mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. In Anlehnung an
Kamiokande wurde das kleine Experiment, dass statt eines großen Wassertanks eine einfache Kaffeekanne als Wasserbehalter nutzt,
“Kamiokanne” genannt. Die Bauteile stammten damals aus dem alten, abgebauten Teilchenphysik-Experiment CDHS am CERN, die
noch funktionsfähig waren und eingesetzt werden konnten. Diese ersten Kamiokanne-Experimente wurden zu
Demonstrationszwecken, zu Lehrerfortbildungen und in Fortgeschrittenenpraktika der Physik-Ausbildung an mehreren deutschen
Universitäten eingesetzt.
Seit 2007 wird an der Georg-August-Universität Göttingen eine neuen, überarbeitete Version der Kamiokanne entwickelt. Dabei
flossen die Erfahrungen im Einsatz der ersten Kannenversion ein. Ausserdem wurde die Ausleseelektronik überarbeitet und auf
moderne Elektronik-Bauelemente zurückgegriffen. Die Daten werden auf einen USB-Stick geschrieben und können mit jedem
beliebigen PC weiter verarbeitet werden. Die neue Version der Kamiokanne ist unter anderem im deutschlandweiten Netzwerk
Teilchenwelt im Einsatz und wird demnaechst von der PHYWE Systeme GmbH & Ko KG vertrieben.
An dem Projekt waren folgende Personen beteiligt:
Dr. Sascha Schmeling,
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, jetzt CERN
Prof. Dr. Günter Quast,
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, jetzt KIT Karlsruhe
Prof. Dr. Christian Zeitniz,
Bergische Universität Wuppertal
Prof. Dr. Thomas Trefzger,
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, jetzt Universität Würzburg
Dr. Frank Fiedler,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Martin Klein,
Kosmische Myonen: Schulversuche zur Höhenstrahlung, Staatsexamensarbeit,
Universität Mainz, 2000
Matthias Fuidl,
Kosmische Myonen in Schulversuchen, Staatsexamensarbeit, Universität Mainz, 2003
Dania Burak,
Nachweis kosmischer Myonen mittels Wasser-Cherenkov-Zähler, Staatsexamensarbeit,
Karlsruhe, 2007
Johannes Agricola,
Georg-August-Universität Göttingen
Priv.Doz. Dr. Jörn Große-Knetter,
Georg-August-Universität Göttingen
Fabian Kohn,
Georg-August-Universität Göttingen
Dr. Kevin Kröninger,
Georg-August-Universität Göttingen
Prof. Dr. Arnulf Quadt,
Georg-August-Universität Göttingen
Dr. Jens Weingarten,
Georg-August-Universität Göttingen
Christian Söder,
Vorbereitung und Aufbau eines FP-Versuchs für den Bachelorstudiengang Physik zum
Nachweis kosmischer Strahlung mit Cherenkovdetektoren, July 2008, II.Physik-UniGö-
Staatsex-2008/01 (.pdf)
Hans Weger,
Calibration of a photomultiplier tube for the detection of cosmic myons using the Cherenkov-
Effect, July 2009, II.Physik-UniGö-Bach-2009/08 (.pdf)
Tristan Koppe,
Improvement of the readout electronics of photomultipliers for the Bachelor lab experiment
E4 (Kamiokanne), July 2009, II.Physik-UniGö-Bach2009/01 (.pdf)
Jens Dietert,
Construction of a mobile detector system for measurements of cosmic muons, July 2010,
II.Physik-UniGö-Bach2010/04 (.pdf)
Maike Jekel,
Development of a concept for the Kamiokanne experiment, July 2011, II.Physik-UniGö-BSc-
2011/12 (.pdf)
Schul-/Projektarbeiten zu Kamiokanne (bitte per Email an uns schicken):
In Kooperation mit dem Netzwerk Teilchenwelt, (Prof. Dr. Michael Kobel, Mike Walter, Anne Glück, Carolin Schwerdt)
und der PHYWE Systeme GmbH & Co KG (Dr. Ludolf von Alvensleben, Dr. Markus Grumann)